Mittwoch, 21 September 2022 10:03

Unfall: Das sollte man jetzt tun

KFZ-Gutachte KFZ-Gutachte pixabay

Ein Autounfall ist eine dramatische Situation und kommt stets unerwartet. Kaum jemand kann in so einer Situation routiniert und besonnen agieren.

Es kann jedoch für die weitere Abwicklung einen immens großen Unterschied machen, wie man sich am Unfallort verhält. Am wichtigsten ist es zunächst Ruhe zu bewahren und zu versuchen nachstehendes umzusetzen.

 

Checkliste am Unfallort

  1. Ist der Unfall schwer? Um so schnell wie möglich Hilfe zu erhalten, sollte zunächst die Rufnummer 112 gewählt werden. Hier werden mit der Telefonzentrale die Anzahl der geschädigten Personen, die Art der Verletzungen und die Möglichkeit der besten ersten Hilfe geklärt.
    Bei einem reinen Blechschaden kann man abwägen, ob ein reiner Kontaktdatenaustausch mit dem anderen in den Unfall verwickelten Fahrer ausreichend ist. Auf der sicheren Seite ist man jedoch, wenn die Polizei unter der Rufnummer 110 kontaktiert und man so Unterstützung bei der Unfallaufnahme und dem Kontaktdatentausch anfordert.
  2. Im nächsten Schritt ist es enorm wichtig den Unfallort zu sichern (Warndreieck aufstellen) und den Verletzten situationsabhängig erste Hilfe zu leisten. Es empfiehlt sich zeitlebens regelmäßig durch Übungen und Kurse seine Kenntnisse bezüglich der stabilen Seitenlage und weiterer lebensrettender Maßnahmen aufzufrischen.
  3. Die Dokumentation der Unfallstelle durch Bildaufnahmen (Mobiltelefon) erleichtert es sowohl der Polizei als auch dem KFZ-Gutachter nachzuvollziehen wie genau der Unfall geschehen ist und wer haftet. Ein KFZ-Sachverständiger der Versicherung muss aus der Ferne die Haftungsfrage klären, hier ist es immer von Vorteil möglichst viele Eindrücke aufzunehmen und weiterleiten zu können. Auch die Aufnahme aller beteiligten Personen (Unfallbeteiligte, Zeugen, Beifahrer) ist äußerst wichtig, um etwaige aufkommende Unstimmigkeiten beim genauen Sachverhalt klären zu können.
  4. Zu guter Letzt wird die Versicherungsgesellschaft informiert. Hierfür gibt es vorgefertigte Unfallfragebögen, die heutzutage auch ganz bequem Online ausgefüllt werden können.

Wer zahlt bei einem Autounfall?

Wer nach einem Verkehrsunfall für die entstandenen Schäden aufkommt, hängt davon ab, wer den Unfall verursacht hat. Die Schuldfrage muss nicht immer eindeutig sein, oft haben auch beide Parteien eine Teilschuld. Hier wird die Haftung dann prozentual zwischen den Parteien aufgeteilt. Generell prüfen die Versicherungen, nach Erhalt des Gutachtens aus dem KFZ-Sachverständigenbüro, ob und in welcher Höhe geleistet wird.

Was deckt die Versicherung ab?

Die Leistung der Versicherung hängt stark von der Art des Vertrages des Versicherungsnehmers ab. Optimal ist die Vollkaskoversicherung, die den größten Leistungsbereich abdeckt. Sie können hier bereits im Vorfeld, bevor die Haftungsfrage geklärt wurde, eine Entschädigung erhalten. Wird die Haftung im Nachgang dem Unfallgegner zugeordnet, wird zudem kein Selbstbehalt in Rechnung gestellt und die Beiträge werden nicht erhöht.

Meist wird für die Zeit der Reparatur, beziehungsweise der Dauer der Neubeschaffung, ein Mietwagen zur Verfügung gestellt. Auch hier trägt die Versicherung die Kosten, wenn im Vertrag vereinbart. Man muss jedoch beachten, dass man lediglich Anspruch auf ein gleichwertiges Mietfahrzeug hat. Die Mietautoklasse wird vom KFZ-Gutachter in seiner Auswertung mit aufgeführt.

Die Versicherung bietet zudem auch eine Entschädigung für Personenschäden, die als Folge einer Verletzung (Wichtig: Dokumentation von einem Arzt) im Straßenverkehr auftreten.

Natürlich ist es wünschenswert von einem Verkehrsunfall verschont zu bleiben. Sollte der Fall bedauerlicherweise doch eintreten, ist man mit all diesen Informationen und Tipps bestens gerüstet, um im Ernstfall nach einem Verkehrsunfall die Kontrolle zu behalten.