Ein hohes Maß an Präzision und Fachkenntnis erfordert es daher auch von der Person, die solch einer Arbeit den letzten Feinschliff verleiht, dem sogenannten Lektor. Der Term Lektorat kann sowohl die Tätigkeit des Lektors als auch die Organisationsform, in der Lektoren beschäftigt sind, beschreiben.
Worin besteht der Unterschied zwischen Lektorat und Korrektorat?
Zwei Begriffe, zwei ähnliche Bedeutungen und dennoch kleine, aber feine Unterschiede. Neben einem Lektorat gibt es auch das Korrektorat.
Um zu entscheiden, welche der beiden Möglichkeiten in Anspruch genommen wird, müssen die genauen Unterschiede verstanden werden. Ein Lektorat umfasst einen größeren Aufgabenbereich und Arbeitsaufwand als das Korrektorat.
Im Zuge eines Korrektorates werden ausschließlich Fehler im Text korrigiert, wie sämtliche Rechtschreib- und Grammatikfehler. Der Text wird bei der Korrektur nicht verbessert.
Ein Lektorat widmet sich zusätzlich noch der inhaltlichen und stilistischen Verbesserung, wie zum Beispiel das Lektorat einer Bachelorarbeit.
Lektorat als Tätigkeit
Diverse Aufgaben wie das Optimieren von Texten, Abhalten von Vorlesungen oder Koordination von Buchprojekten sind typische Aufgabengebiete.
Bei der Optimierung von Texten wird Stil, Rechtschreibung, Inhalt, Zeichensetzung und Grammatik einer detaillierten Prüfung unterzogen. Demnach kann das Lektorat zugleich auch ein Korrektorat enthalten, ist aber nicht zwingend erforderlich.
In jedem Fall muss das Lektorat vor dem Korrektorat stattfinden, da die stilistische und inhaltliche Überarbeitung einen massiven Einfluss auf den Text haben kann. Der Inhalt kann bereits auf Herz und Nieren geprüft werden, bevor der Text zu Ende geschrieben ist. Bei Sachbüchern wird ein genauer Blick auf Gliederung, Aufbau, Kapitel-Unterteilungen und Themenverarbeitung geworfen. Bei Stil und Ausdruck wird in besonderer Weise auf Wortwahl, Ton, Satzbau, Wortwiederholungen und unverständliche Textpassagen geachtet.
Welche Ausbildung muss ein Lektor haben?
Lektor ist kein Ausbildungsberuf und auch einen speziellen Studiengang gibt es dafür nicht. Dennoch eignet sich ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich der Geisteswissenschaften.
Voraussetzung ist im Speziellen auch eine gute Allgemeinbildung, perfekte Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse sowie ein gutes Sprachgefühl. In vielen Fällen verfügen Lektoren über ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich Germanistik, Sprachwissenschaften, Anglistik oder eine abgeschlossene Ausbildung in einem Buchhandel, gefolgt von einem Volontariat bei einem Verlag oder einer Zeitung.
Welche Kosten fallen für ein Lektorat an?
Qualität hat seinen Preis und das trifft definitiv auf ein Lektorat zu. Die Möglichkeiten sind vielfältig und zum Teil denkbar einfach. Sehr häufig genutzt wird das Online-Lektorat. Die Arbeit kann mit ein paar Mausklicks auf der jeweiligen Internetseite des Anbieters hochgeladen werden. Der Preis richtet sich nach der Gesamtanzahl an Wörtern im Text und in welchem Zeitraum man die korrigierte Arbeit zurückhaben möchte. Meist kann zwischen einer Korrekturzeit von 24 Stunden, drei Tagen und einer Woche ausgewählt werden. All das muss vorab angegeben werden.
Je schneller die korrigierte Version wieder verfügbar sein soll, desto höhere Kosten fallen an. Der Preis steigt auch mit zunehmender Anzahl an Wörtern. Ferner nimmt die Art des Textes einen Einfluss auf die Kosten. Für das Lektorat einer Dissertation mit 180 Seiten muss demnach mehr bezahlt werden als für das Lektorat einer Bachelorarbeit mit gerade einmal 50 Seiten.