Donnerstag, 04 Februar 2021 16:39

Unterschiede zwischen Lasergravur und mechanischer Gravur

Laserbeschriftung von Kunststoff-Bauteilen Laserbeschriftung von Kunststoff-Bauteilen

Für die Gravur von Oberflächen können unterschiedliche Technologien eingesetzt werden. Die verbreitetsten Verfahren dazu sind die mechanische Gravur und die Lasergravur.

Beide Methoden zeichnen sich durch ihre jeweiligen Vorteile in verschiedenen Einsatzbereichen aus. Während die Lasergravur hochpräzise arbeitet, können mit einer mechanischen Gravur beispielsweise deutlich bessere Reliefeffekte erzielt werden.

 

Was ist eine mechanische Gravur?

Bei einer mechanischen Gravur wirken mechanische Kräfte auf das Werkstück ein. Dazu wird es eingespannt und die zu gravierende Stelle mit einer Fräsmaschine bearbeitet. Diese trägt das Material an der Oberfläche ab, wobei auf Drehbewegungen gesetzt wird. Auf diese Weise können Buchstaben oder Ornamente freigelegt werden. Je nach verwendetem Werkzeug können verschiedene Materialien bearbeitet werden, beispielsweise Kunststoff-Schichtmaterialien. Trotzdem eignet sich das mechanische Verfahren besonders für Metall. Hier ist es möglich, die herausgearbeiteten Flächen mit Farbe zu hinterlegen, um den Kontrast zu erhöhen.

Die mechanische Technik ist jedoch auch durch den Verschleiß des Werkzeugs geprägt. Dieser betrifft nicht die Maschine, sondern den verwendeten Fräskopf, der deshalb regelmäßig ersetzt werden muss.

Was ist eine Lasergravur?

Anders als bei der mechanischen Gravur wird in diesem Fall das Werkstück mithilfe des Lasers bearbeitet. Dabei wird ein Laserstrahl über einen Spiegel durch eine Linse direkt auf die Oberfläche des Objektes gelenkt. Der Strahl bewegt sich über die im Vorfeld definierten Bereiche, während das Werkstück stillsteht. Das geschieht mithilfe eines verbauten Achsensystems. Durch den stark erhitzten Laserstrahl wird die gewünschte Stelle markiert, verbrannt oder verdampft. Welcher Prozess verwendet wird, ist von der Einwirkzeit abhängig. Die verwendete Lasertechnik graviert die Fläche, ohne dass es dabei zu einem Verschleiß kommt.

Dass kein Einspannen des Objektes notwendig ist, die Linien hochpräzise sind und individuelle Stücke kreiert werden können, ist besonders bei der Laserbeschriftung von Kunststoff-Bauteilen von Vorteil. Dadurch erhalten die Produkte ihre persönliche Note, genauer gesagt ihr ganz individuelles Design. Typischerweise wird dieses Verfahren eingesetzt, um z.B. das Firmenlogo auf eine Visitenkarte oder die Seriennummer auf ein Bauteil oder eine Holzkiste zu gravieren.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen beiden Gravuren

Bei der mechanischen Gravur ist eine Tiefengravur möglich, solange das Werkstück aus Metall gefertigt ist. Mit derselben Maschine können die Metalle außerdem geschnitten oder mit Bohrungen versehen werden. Allerdings hat die mechanische Gravur auch ihre Grenzen. So ist es, anders als bei der Lasergravur schwierig, kleine und filigrane Details auszuarbeiten. Ebenso wenig eignet sich die mechanische Methode für bestimmte Oberflächen. Eine Acryloberfläche ist beispielsweise nicht für diese Variante geeignet. Auch können feine Gravuren auf Papier oder Leder nicht angebracht werden.

Die Lasergravur hingegen eignet sich für die unterschiedlichsten Materialien, wie beispielsweise Acryl, Papier, Textilien, Metall und Holz. Auch Kunststoffe können mit dem Laser problemlos graviert werden. Ein wichtiger Vorteil der Lasergravur ist außerdem, dass mit ihm selbst Einzelstücke wirtschaftlich graviert werden können und das Endresultat permanent wie auch abriebbeständig ist. Grundsätzlich gilt, je länger die Einwirkzeit, desto kontrastreicher wird die Farbe an der gravierten Stelle verändert. Damit das gewünschte Design eingraviert werden kann, wird im Grafikprogramm ein Layout der Gravur erstellt. Diese wird über den Druckertreiber an den Laser weitergegeben. Anschließend ist nur noch ein Knopfdruck notwendig, wodurch die hohen Anforderungen an den Maschinenführer entfallen, die beim Betrieb einer Fräsmaschine benötigt werden.