Kritiker betrachten die elektronische Zigarette mit Argwohn und behaupten, dass sie Nichtraucher an das Rauchen heranführen würde. Befürworter werten sie allerdings als hilfreiches Mittel, um den Tabakzigaretten abzuschwören.
Problematisch ist, dass es hinsichtlich der Langzeitauswirkungen des Dampfens noch keine verlässlichen Erkenntnisse gibt. Jedoch schätzt das britische Gesundheitsministerium die E-Zigaretten um 95 Prozent weniger schädlich ein, als die Tabakzigaretten. Grundsätzlich kann man sowohl E-Zigaretten als auch normale Zigaretten online kaufen. Wie sich die Vor- und Nachteile der beiden Konzepte im Detail gestalten, zeigt der folgende Beitrag.
Liquids ohne Nikotin
Die E-Zigarette enthält einen kleinen Tank, in dem sich die Flüssigkeit befindet, die verdampft wird. Diese Flüssigkeit wird als Liquid bezeichnet und setzt sich aus Glyzerin oder Propylenglykol, Ethanol, Wasser, Aromastoffen und Nikotin zusammen.
Dabei sind unterschiedliche Nikotinkonzentrationen in den Liquids erhältlich, einige verzichten sogar komplett darauf. Der Vorteil der E-Zigarette besteht also darin, dass Dampfer die Nikotinkonzentration frei wählen und im Idealfall Schritt für Schritt reduzieren können.
Dampf oder Rauch?
Durch eine Erhitzung wird das Liquid im Tank der E-Zigarette verdampft. Die Temperaturen fallen dabei relativ gering aus, 150 Grad Celsius sind in der Regel ausreichend. Zigaretten werden im Gegensatz dazu bei mehreren Hundert Grad verbrannt – Studien zeigen, dass dabei wesentlich mehr Giftstoffe freigesetzt werden.
Allerdings bedeutet das nicht zwangsläufig, dass der Dampf der E-Zigaretten gesundheitlich völlig unbedenklich ist. Einige Aerosole enthalten Substanzen wie Azetaldehyd oder Formaldehyd. Diese gelten als krebserregend. Somit kann eine Krebsgefährdung auch bei dem Dauerkonsum von E-Zigaretten nicht ausgeschlossen werden. Der Dampf kann außerdem Irritationen der Atemwege und Entzündungen der Bronchien begünstigen.
E-Zigaretten für die Rauchentwöhnung
Fast 85 Prozent der E-Zigaretten-Konsumenten dampfen, um von den Tabakzigaretten loszukommen. 75 Prozent von ihnen möchten ihren Zigarettenkonsum mithilfe des Dampfens zumindest reduzieren.
Studien konnten bereits zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Tabakentwöhnung mit der E-Zigarette um 60 Prozent höher ausfällt als im Vergleich zu anderen Nikotinersatzprodukten, wie beispielsweise Kaugummis oder Pflaster.
Die E-Zigarette wird deswegen in Großbritannien sogar von den Gesundheitsbehörden offiziell als Mittel zur Rauchentwöhnung anerkannt. Diese Empfehlung wird in Deutschland bislang allerdings noch nicht ausgesprochen. Ein Grund dafür ist, dass die Nikotinabhängigkeit durch nikotinhaltige Liquids auch bei der E-Zigarette aufrechterhalten werden kann.
Einstieg in die Sucht?
Zum Teil wirken die E-Zigaretten äußerst harmlos. Schließlich scheint das Dampfen durch verführerische Geschmacksrichtungen, wie Vanille oder Apfel, wesentlich attraktiver als der beißende Qualm von Zigaretten.
Kritiker sind der Meinung, dass die E-Zigaretten daher auch Nichtraucher dazu bringen könnten, mit dem Konsum zu beginnen, besonders gefährdet seien Kinder und Jugendliche. Minderjährige dürfen die E-Zigaretten daher, ebenso wie andere Tabakwaren, in Deutschland nicht erwerben. Es existieren allerdings keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass die elektronischen Zigaretten tatsächlich dazu führen, dass mit dem Rauchen begonnen wird.
Demnach kann kaum ein endgültiges Urteil gefällt werden, ob die E-Zigarette tatsächlich weniger schädlich als die klassische Tabakzigarette ist – schließlich existieren noch keine langfristigen Untersuchungsergebnisse zu den Auswirkungen auf die Gesundheit des Dampfens.